Siehst du die Sonne
Ich sehe brennende Straßen
Rauch, der im Himmel hängt
Ratten in schmutzigen Gassen
Und Menschen, die die Armut lenkt.
Ich sehe fallende Bäume
Häuser ohne Tür und Dach
Ruinen, zerbombte Räume
Eine Stadt, die an Gewalt zerbrach
Wütende Leiber,
Gossenkinder leisten Widerstand
Und weinende Weiber
In Gesichter ist das Leid gebrannt
Sie schrei'n nach Gerechtigkeit
Ganz allein, nur schwarze Erde
weit und breit
Ich seh kleine Hände
zitternd und heimatlos
Besprühen nackte Wände,
grell und riesengroß
Und sie träumen von einem Ort,
wo es noch Wunder gibt
Die Vögel, sie fliehen
in ein blühendes Land
Sehe, wie sie ziehen,
Flügel groß und weit gespannt
Ich sehe Angst in den Augen
und Füße in Asche und Staub
Beine ohne Glauben
fühlen sich des Weges beraubt
Doch sie geh'n tränenschwer
langsam geradeaus
Ja sie geh'n immer mehr
aus dieser Hölle hinaus
Siehst du die Sonne nicht über dir
Spürst du ihre Wärme nicht tief in dir
Seh in das Sonnenlicht über dir
und laß zu, daß es den Haß zerbricht
tief in dir.